Bericht über das Internationale Hap-Ki-Do-Festival 2018 /Austria

Zum ersten Mal in der Geschichte des HapKiDo fanden am Wochenende von 8. bis 10. Juni 2018 über 300 Kampfkünstler aus weiten Teilen Europas zusammen, um gemeinsam ihr Hapkido zu zelebrieren. Großmeister Gerhard Agrinz, Präsident der International HapKiDo Dan-Federation, lud insgesamt zehn Meister und Großmeister aus Österreich, Russland, Italien, der Schweiz, Kroatien und Deutschland dazu ein, über zwei Tage hinweg zahlreiche Seminareinheiten zu gestalten, die den Teilnehmern einen Einblick in neun verschiedene Stilrichtungen des Hapkido ermöglichten. Die Kampfkunstübenden hatten dabei die einmalige Gelegenheit, Gemeinsamkeiten zwischen den Stilrichtungen zu erfahren und gleichzeitig die jeweiligen Besonderheiten der Stilrichtungen kennenzulernen. Schnelle und effektive Selbstverteidigungstechniken, komplizierte Kombinationen aus Hebel- und Wurftechniken, spektakuläre Tritttechniken wurden ebenso gelehrt wie Basiswissen zur Erfassung und Bewertung einer Gefahrensituation und rechtliche Grundlagen zur Notwehr.

Im JUFA-Sportresort in Leibnitz in der schönen Steiermark wurden die Sportler mit vorzüglichem Essen und erfrischenden Getränken versorgt. Das gesamte Wochenende hinweg herrschte eine ausgelassene Atmosphäre, die den Anschein erweckte, als würden sich die vielen Teilnehmer schon seit Jahren kennen. Tatsächlich wurden die Pausen ausgiebig dazu genutzt, neue Kontakte zu knüpfen und die neu erlernten Techniken und Bewegungen in kleinen Gruppen aufzuarbeiten und Details zu erfragen. Unter blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein war bei allen Kampfkünstlern weit und breit keine Spur von Konkurrenzdenken zu spüren. Stattdessen wurden Erfahrungen ausgetauscht sowie viele offene Gespräche über die individuellen Trainingsmethoden und die jeweiligen philosophischen Ansätze der HapKiDo Kampfkunststilrichtungen geführt. Während es beim Kampfsport stets darum geht, gegen eine andere Person zu kämpfen, geht es in der Kampfkunst „um eine Lebenseinstellung, um Durchsetzungsvermögen, das man dann auch im Leben einsetzen kann“ (Zitat Großmeister Gerhard Agrinz aus dem Fernsehbeitrag des ORF).

Ein weiteres Highlight des Festivals war die öffentliche Präsentation der „HapKiDo Kampfkunst“ am Samstagabend. Vor mehreren hundert Zuschauern gaben HapKiDo Großmeister und Meister sowie HapKiDo Kampfkunstschulen/Vereine und Organisationen akustisch untermalt mit rhythmischen Klängen traditioneller Trommeln in kurzen Demonstrationen einen Querschnitt ihrer Kunst zum Besten.

Begleitet vom österreichischen Fernsehen bot dieses öffentliche „HapKiDo Event“ den geeigneten Rahmen, um sich bei den HapKiDo Dozenten für ihren unermüdlichen Einsatz hinsichtlich der Weiterverbreitung dieser einzigartigen Kampfkunst und für ihre Beiträge zu den Seminareinheiten, die in Summe die Vielfältigkeit des HapKiDo-Festivals geschaffen haben, zu bedanken.

Großmeister Gerhard Agrinz sprach den nachfolgend angeführten Festival-Dozenten seinen persönlichen Dank aus und überreichte jedem einzelnen eine Anerkennungstrophäe.

Dank und Anerkennung erhielten:

Prof. Dr. Jürg Ziegler, 10. Dan Sin Moo Hapkido, World Community Sin Moo Hapkido

Detlef Klos, 9 .Dan Jun-Tong-Wong Hapkido Hanminjok Hapkido Association

Perry Zmugg, 9. Dan Sin Moo Hapkido, Zmugg Körper Kampf Kunst Center

Mladen Kuznik, 8. Dan Kudokwan Hapkido, Korea Hapkido Federation

Gerhard E. Hermanski, 8. Dan Hankido-Hapkido, Bundesakademie koreanischer Kampfkünste

Demit Momod, 7. Dan Hapkido, World Hapkido Federation

Volker Gößling, 6. Dan Hapkiyusul, Deutscher Hapkido Bund

Karl Müller, 6. Dan Hapkido, International Hapkido Dan Federation System Kim Sou Bong

Dmitry Lozhenski, 4. Dan Hapkido, Korea Hapkido Federation

Abschließend dankte Großmeister Prof. Dr. Jürg Ziegler in seiner Laudatio dem Organisator Großmeister Gerhard Agrinz für dessen Einsatz und dessen Initiative, die dieses besondere und bislang einmalige Hapkido-Event in Europa möglich gemacht haben.

Festschrift

Die International Hap Ki Do Dan-Federation
System Kim Sou Bong /Austria
präsentiert

International Hap-Ki-Do Festival 2018

vom 08. – 10 .Juni 2018
im Jufa Hotel -Sport Resort /Leibnitz -Austria


Der Kampfkunstevent des Jahres

International Hap-Ki-Do Festival 2018

ist eine Veranstaltung internationalen Formates und europaweit die Größte, auf welcher sich nahezu alle in Europa aktiven Hap-Ki-Do Kampfkünstler zu einen gemeinsamen Event treffen. Zehn Hap-Ki-Do Großmeister und Meister aus neun Stilrichtungen werden einen Einblick in ihr Können geben und in insgesamt mehr als 40 Seminareinheiten ganz spezifisches Hap-Ki-Do präsentieren. Die Seminareinheiten sind so angelegt, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat, bei allen Referenten zumindest eine Seminareinheit zu absolvieren. Den Höhepunkt stellt die am Samstagabend stattfindende öffentliche Präsentation dar, wenn Hap-Ki-Do in seiner Vielfältigkeit und Dynamik den Zuschauern vorgestellt wird.

Die Grundlage des „Festivals“ hat Dojunim Kim Sou Bong in den Siebziger-Jahren gelegt, als er sich die Frage stellte: „Brauchen HapKiDo-ka Meisterschaften oder Turniere?“ Besonders in Europa versuchte man die wettkämpferischen Attraktionen dieses Sportes darzustellen und Meistertitel zu erreichen. Dadurch wurde die Kampfkunst ökonomisch, kommerziell und auch politisch abgewandelt eingesetzt, was dem ursprünglichen Sinn widersprach. Da jeder einzelne im anderen einen Konkurrenten sah kam es bei den Kämpfen zu Aggressionen und unharmonischem Verhalten. Um die wahren Werte der Kampfkunst zu erhalten und zu würdigen sollte von nun an HapKiDo mit großer Freude und frei von jedem Aggressionsdenken im Rahmen eines „Festivals“ demonstriert werden. Alle Teilnehmer sollten da auch die Möglichkeit haben ihr Können vor ihrem Lehrmeister unter Beweis zu stellen. Dojunim Kim Sou Bong ist am 04. August 2011 verstorben. In Erinnerung an ihn hat sein Nachfolger, Großmeister Gerhard Agrinz, seinen Grundgedanken wieder aufgegriffen und das „International HapKiDo Festival 2018“ ins Leben gerufen. Dieses Festival wurde nun insofern ausgeweitet, dass sich alle Anhänger der HapKiDo-Kampfkunst unabhängig der Stilrichtung zusammenfinden und im Miteinander voneinander lernen und insbesondere Freundschaften schließen. Diese Idee kommunizierte GM Gerhard Agrinz an befreundete HapKiDo-Kampfkunstmeister und daraus resultierte eine offene, herzliche Zusammenarbeit. So wurde es möglich, dass bei diesem Festival 2018 viele Seminarreihen in unterschiedlichen HapKiDo Stilrichtungen präsentiert werden. Mit dieser Gedankenausrichtung soll es in Zukunft gelingen, die in der HapKiDo-Kampfkunst wesentlichen sozialen und ethischen Werte insbesondere die Förderung der Gesundheit wieder in den Vordergrund zu rücken.

Als Ausrichter dieses Festivals spreche ich allen, die zum Gelingen dieses Zusammentreffens beigetragen haben meine Hochachtung aus und sage im Namen aller HapKiDo-Kampfkünstler

DANKE / KAMSHAMNIDA

Chong Kwan Jang Nim GM Gerhard Agrinz

(Foto:Maria Martinelli)


Kampfkunst - Hap-Ki-Do

HapKiDo, die Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung

HapKiDo ist eine defensive waffenlose Selbstverteidigung, versteht sich als Kampfkunst und ist ein Weg zur Entwicklung der Persönlichkeit. Defensiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Techniken nur dann Anwendung finden, wenn man auch tatsächlich angegriffen wird.

Die Eigenschaften und die Persönlichkeit eines Schülers werden durch die freien Entwicklungsmöglichkeiten dieser Kampfkunst gefordert und gefördert.

Die Entstehungsgeschichte der Kampfkünste allgemein lässt sich nur schwer verfolgen. Es ist heute bekannt, dass verschiedene Kampfkunst-Techniken im Raum Indochina entstanden sind und sich in der Folge mit dem Buddhismus im ostasiatischen Raum vor ungefähr 2000 Jahren verbreitet haben. Auch die Wurzeln des Hapkido sind im Buddhismus zu finden. Dies ist erkennbar an der Verwendung zahlreicher Hebel-, Gelenk- und Kraftausnutzungstechniken mit dem Grundgedanken, den Angreifer lediglich kampfunfähig zu machen.

Choi Young Sul war der erste, der mehrere koreanischen Stile - die "harte" Schule mit Tritten und Schlägen - mit der sogenannten "weichen" Schule und seinen Kenntnissen der Kraftausnützungs-Techniken, welche er in Japan gelernt hatte - zu einem System vereinte. Vorerst nannte Choi Young Sul seinen Stil "Yu Kwon Sool" und änderte diesen später auf "Hap Ki Yu Kwon Sool."

Sein Schüler Dojunim Ji Han Jae kombinierte weiterhin alle Stile, die er bisher erlernt hatte und gab dieser Kampfkunst im Jahre 1958 den Namen "Hap-Ki-Do".

Die erste HapKiDo Schule wurde von Dojunim Ji Han Jae im selben Jahr gegründet. Im Jahre 1959 übersiedelte er mit seiner Schule in die Hauptstadt Südkoreas Seoul, wo er mit der ersten HapKiDo Generation, darunter Meister wie Kwang Sik Myung, Bong Soo Han, Kim Sou Bong und einige mehr HapKiDo in ganz Korea bekannt gemacht hat. Auf Grund der Effektivität dieses Systems gelang es in den Jahren 1970 bis 1979, die gesamte Leibwache des damaligen koreanischen Präsidenten "Park Chung Hee" mit HapKiDo Leuten zu besetzen.

Nach dem politischen Umsturz im Jahre 1979 emigrierten viele HapKiDo Meister ins Ausland, vorwiegend nach Amerika und Europa, nur wenige blieben in Korea. Dojunim Ji Han Jae emigrierte im Jahr 1984 mit einem Zwischenstopp in Deutschland, wo er mit seinem Schüler Kim Sou Bong zusammentraf, in die USA. Seit dieser Zeit nannte er seinen Stil"Sin-Moo-Hap-Ki-Do."

Die Anfänge des HapKiDo in Europa begannen damit, dass Kim Sou Bong 1964 mit einer Handvoll koreanischer Männer nach Deutschland ins Ruhrgebiet kam. Diese Personen haben in ihrer Heimat Korea Kampfkünste wie HapKiDo und Taekyon gelernt und hatten das Bestreben, ihr Training weiterzuführen. Dies fand zu Beginn im Kreise ihrer Landsleute im Keller ihrer Unterkunft statt.

Einzug in Österreich erhielt HapKiDo im Jahre 1972 im Rahmen eines Sommerlehrganges des JIU JITSU- Verbandes Österreich. Hierzu waren viele Teilnehmer aus allen Kampfkunstsparten geladen. Dort stellte Dojunim Kim Sou Bong erstmals HapKiDo vor. Anschließend fanden in Graz Wochenendlehrgänge statt. Der "1. Österreichische HapKiDo Verein Graz" wurde im September 1974 gegründet. Das Training fand in einem Kellerraum in der Kernstockgasse statt.

Am 30. August 1978 legte der Grazer Gerhard Agrinz in Düsseldorf als einer der ersten Österreicher die HAP KI DO - Meisterprüfung bei Dojunim Kim Sou Bong ab.


Hap-Ki-Do System Kim Sou Bong

Das Wesen liegt im realen Charakter, d.h. die Praktizierung einer Hap-Ki-Do Verteidigungstechnik nach dem System Kim Sou Bong setzt immer einen aktiven Angriff voraus. Die Angriffsaktion wird bewusst harmonisiert, gesteuert und endet dann in der Realisierung der Technik unter Anwendung der HapKiDo- Prinzipien auf kürzestem Weg.

In der Basisausbildung werden die Voraussetzungen für eine reale Selbstverteidigung geschaffen. Der HapKiDo- ka wird psychisch und physisch da abgeholt, wo er sich in seiner Konstitution gerade befindet. In ihm wird ein Bewusstsein aufgebaut, welches den HapKiDo-ka in die Lage versetzt, Widerstands- und Durchsetzungskraft sowie Kampfwillen zu entwickeln und sich somit zu behaupten. Reale situationsbedingte Technikanwendung, d.h. die Techniken sind in sich funktionsfähig, real anwendbar und erfolgt die Umsetzung auf kürzestem Weg.

Auf leistungssportliche Fähigkeiten, Akrobatik und Show wird verzichtet. Ebenso ist der Wettkampfsport, in welchem der Sieg, dass Konkurrenzdenken und aggressives Handeln im Vordergrund stehen sowie auch der Umgang mit sogenannten klassischen Waffen nicht Zielsetzung des Lehrsystems.

Die psychologischen und pädagogischen Aspekte im Lehrsystem Kim Sou Bong ermöglichen es, die „Original HapKiDo-Lehre“ der europäischen Mentalität anzupassen.

Dies bezieht sich einerseits auf die „Lehre“ selbst im Sinne der Entwicklung der Persönlichkeit und andererseits auf die Anwendungsmöglichkeit von realen, wirkungsvollen Selbstverteidigungstechniken.

Das Hauptaugenmerk ist stets auf die Gesundheit gerichtet, d.h. auf eine verletzungsfreie Ausbildung. Dies wird durch ein speziell entwickeltes Kommunikations-Kontrollsystem gesichert.

Die Hauptausrichtung der Kim Sou Bong Verteidigungsphilosophie orientiert sich am Grundsatz: „Niemals selbst angreifen, aber sich niemals angreifen lassen“. Dies war ständig sein Leitspruch und er bedeutet, dass man jeglichen Angriff bereits im Ansatz durch eine „zuvorkommende Aktion“ zerstören soll. Dies minimiert das Risiko, setzt aber Selbstvertrauen, Antizipation, Schnelligkeit, einen klaren Willen und vor allen die richtige Technik voraus. Mit der Philosophie des „Angriffs-Zuvorkommens“ ist es möglich, einerseits durch Sperrung den Angriff überhaupt zu vermeiden oder diesen durch einen „Antizipations-Konter“ den Angreifer kampfunfähig zu machen.

Wie muss man nun vorgehen bzw. welche Methode wendet man an, um Personen, die Kampfkunst oder HapKiDo-Selbstverteidigung erlernen wollen auf den Weg zu bringen? Die Antwort darauf ist das von Dojunim Kim Sou Bong entwickelte „TMR-System“. Dabei handelt es sich um ein von HapKiDo unabhängiges Instruktionssystem und es stellt methodisch eine komplett neue Herangehensweise an die Ausbildung dar.

Dojunim Kim Sou Bong


Speakers, Style and Organization

Organizer Speaker

GM

Gerhard Agrinz (9.Dan)

HapKiDo System Kim Sou Bong

International Hap Ki Do Dan Federation System Kim Sou Bong (AT)

Guest Speakers

GM

Prof. Dr. Jürg Ziegler (10.Dan)

Sin Moo HapKiDo

World Community Sin Moo HapKiDo (CH)

GM

Detlef Klos (9.Dan)

Jun-Tong-Wong HapKiDo

Hanminjok HapKiDo Association (DE)

M

Perry Zmugg (9.Dan)

Sin Moo HapKiDo

Zmugg Körper Kampf Kunst Center (AT)

GM

Mladen Kuznik (8.Dan)

Kudokwan HapKiDo

Europäische HapKiDo Union (HR)

GM

Gerhard Hermanski (8.Dan)

HanKiDo-HapKiDo

Bundesakademie koreanischer Kampfkünste (DE)

GM

Demit Momod (7.Dan)

World HapKiDo Federation

World HapKiDo Federation (RU)

M

Volker Gößling (6.Dan)

HapKiYuSul

Deutschen HapKiDo Bund (DE)

M

Karl Müller (6.Dan)

HapKiDo System Kim Sou Bong

International Hap Ki Do Dan Federation System Kim Sou Bong (DE)

M

Dmitry Lozhenski (4.Dan)

Korea HapKiDo Federation

Korea HapKiDo Federation (RU)


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